Steinzeug ist die Bezeichnung für alle Arten von Tonwaren, die beim Brand verglasen oder sintern und eine hohe Festigkeit besitzen. Die notwendige Brenntemperatur hängt von der Zusammensetzung der Masse ab und liegt in der Regel bei 1200°C bis 1300°C. Der kalkarme Ton und die Glasur sind durch den Brand mittels einer Zwischenschicht miteinander verschmolzen. Aber auch ohne Glasur ist Steinzeug nahezu wasserdicht. Dagegen wird Steingut bei geringerer Temperatur gebrannt und muss glasiert werden, um dicht zu werden. Steinzeug wurde schon vor über tausend Jahren in China und Japan hergestellt. In Europa kennt man Steinzeug seit etwa 1500 aus verschiedenen Orten. Die blau-grauen Steinzeuggefässe kamen im 19. und 20. Jahrhundert vor allem in der Vorratshaltung sowie als Haushaltsgeschirr zum Einsatz. Ausserdem dienten sie zur Abfüllung von Lebensmitteln (Essig, Öl oder Senf), Salben oder pharmazeutischen Essenzen. Auch in der Chemie-Branche wurden im 19. Jahrhundert gerne Steinzeuggefässe wegen ihrer Säurebeständigkeit benutzt, ehe sie von Glasgefässen verdrängt wurden. |